„Blutbild RX“ – Reicht das große Blutbild vom Hausarzt?

Oft höre ich von Patienten oder im Bekanntenkreis die Aussage „vor nicht allzu langer Zeit hatte ich ein großes Blutbild beim Hausarzt, da war alles OK“. Leider vermittelt einem der Begriff „großes Blutbild“ das Gefühl, dass da so ziemlich alles gecheckt wurde. Aber stimmt das wirklich?

In diesem Beitrag schauen wir uns an, welche Aussagekraft kleines und großes Blutbild wirklich haben.

Was ist überhaupt ein Blutbild?

Das kleine Blutbild umfasst folgende Werte:

  • rote Blutkörperchen, Konzentration des roten Blutfarbstoffs, aus wieviel Prozent das Blut aus Zellen besteht und drei Werte die ein rotes Blutkörperchen näher unter die Lupe nehmen: beantwortet die Frage ob eine Blutarmut vorliegt und falls ja, was eventuell die Ursache sein könnte.
  • Blutplättchen: Aussage zur Blutgerinnung, wobei es da im Blut noch einige weitere Werte gäbe.
  • Weiße Blutkörperchen: die Immunabwehr; meist erhöht bei akutem Infekt irgendwo im Körper.

Im großen Blutbild wird zusätzlich noch ein differenzierter Blick auf die weißen Blutkörperchen geworfen und die verschiedenen Unterarten bestimmt.

Dadurch erhält man zusätzliche Infos falls ein Infekt vorliegt (oder man kann Blutkrebs ausschließen).

Oft werden immerhin meist noch Nieren- und Leberwerte zusätzlich zum großen Blutbild bestimmt um auszuschließen, dass bei diesen wichtigen Organen keine schlimmen Krankheiten vorliegen.

Wichtige Fragen werden können aber nicht beantwortet werden, z.B.:

  • Könnte vielleicht schon ein Eisenmangel vorliegen, der sich noch nicht im Blutbild widerspiegelt? Müdigkeit, Energielosigkeit, Haut- und Haarprobleme und Kopfschmerzen würden dazu passen.
  • Ähnliche Symptome könnten auch zu einer Schilddrüsenunterfunktion passen, vielleicht liegt ein Jod- oder Selenmangel vor und der Stoffwechsel läuft auf Sparflamme.
  • Wie sieht die Versorgung mit Vitaminen aus?
  • Wie ist es um den Fettsäurestoffwechsel bestellt?

Unsere präventivmedizinische Sprechstunde soll den Hausarzt bzw das große Blutbild nicht ersetzen sondern geht darüber hinaus und ergänzt es um wichtige Longevity- und Performance Marker.

Der Fehler im System

Warum ist unser Gesundheitssystem eigentlich fast ausschließlich darauf ausgerichtet, dass es erst eingreift wenn man bereits krank ist?

Oft werden dann auch nur die Symptome behandelt und Schadensbegrenzung betrieben, dabei wäre vieles im Vorhinein vermeidbar.

Es ist sehr bedauernswert dass die meisten präventivmedizinischen Blutwerte nicht von den Krankenkassen übernommen werden. Aber vielleicht muss hier auch jeder selbst ein bisschen Verantwortung übernehmen.

Immerhin zahlen wir die teuren Inspektionen unserer Autos, obwohl wir theoretisch bei Totalschaden auch ein neues Auto kaufen könnten. Leider ist der eigene Körper nicht so einfach ersetzbar…

Warum also für zusätzliche präventivmedizinische Werte zahlen?

Longevity (Langlebigkeit): Krankheiten vorbeugen bevor sie entstehen. Bei diesem Begriff geht es übrigens nicht nur darum möglichst alt zu werden, sondern auch darum, im Alter auch noch eine hohe Lebensqualität zu haben.

Performance: (Energie-)Stoffwechsel optimieren und Leistung steigern.
Mit den erhobenen Werten können wir beispielsweise Mängel aufdecken und diese gezielt ausgleichen. Dies ist meiner Meinung nach viel sinnvoller, als „blind“ ein Multivitamin-Präparat oder eine „all-in-one-Lösung“ einzunehmen. Oftmals sind die einzelnen Dosierung nicht passend oder die Kombination der verschiedenen Wirkstoffe nicht besonders sinnvoll.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit durch einen checkup, nach einigen Monaten zu kontrollieren, ob die Einnahme eines Präparates die Blutwerte auch wirklich verbessert hat.

Welche Werte werden gecheckt?

Dies hängt davon ab, ob Du den „Basic Check“ oder den noch umfangreicheren „Premium Check“ wählst.

Um den Rahmen dieses Blog-Artikels nicht zu sprengen hier zwei Beispiele, die meiner Meinung nach in beiden Paketen nicht fehlen sollten:

Vollblutmineralanalyse MINI: Hier werden acht Mineralstoffe und Spurenelemente (Eisen, Magnesium, Zink, Selen…) bestimmt.

HOMOCYSTEIN: hierbei handelt es sich um einen wichtigen „longevity marker“ für die Gefäßgesundheit. Dieser ist somit auch bedeutsam was die Vorbeugung von Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz angeht.

Im Basic (und Premium) Check kannst Du Dich auch für die umfangreichere Vollblutmineralanalyse MIDI entscheiden: 12 essentielle Mineralstoffe/Spurenelemente und zusätzliche vier toxische (zB Quecksilber und Blei).

Die Vollblutmineralanalyse MAXI ist dem Premium-Check vorbehalten: 15 essentielle Mineralstoffe und Spurenelemente (inklusive Jod) und neun toxische (zusätzlich z.B. Arsen).

Ebenfalls nur im Premium-Check möglich: die ausführliche Fettsäure Analyse inklusive Omega3-Index (wichtiger longevity marker für die Herzkreislaufgesundheit). Die untersuchten Fettsäuren liefern zusätzliche Werte für Ernährungsempfehlungen.

Andere Werte – wie beispielsweise der Vitamin D-Spiegel – sind in beiden Paketen möglich.

So läuft das ganze ab

  1. Der erste Schritt wäre ein unverbindliches Beratungsgespräch bei Peak Vitality (einfach über diese Website buchen): Du entscheidest Dich für „Basic“ oder „Premium“ und bekommst einen Link, mit dem Du den Praxistermin bei mir buchen kannst.
  2. Im Vorfeld erhältst Du einen ganzheitlichen Fragebogen: Diesen bitte ausgefüllt per Mail an mich zurück, damit kann ich mich optimal auf die Sprechstunde vorbereiten und – beispielsweise anhand eventuell vorhandener Vorerkrankungen – überlegen, ob zusätzliche Werte sinnvoll wären.
  3. In der „Hausarztpraxis Neckarstadt“ in Mannheim (Adresse kommt nach der Buchung per Mail) besprechen wir Deinen Fragebogen und entscheiden gemeinsam welche Blutwerte bestimmt werden sollen. Hier gilt es zu beachten dass die Kosten der Laborwerte nicht im „Paket“ enthalten sind (dies hat rechtliche Gründe). Es wird also ein paar Wochen später noch eine Rechnung vom Labor kommen. Die einzelnen Preise kann ich Dir in der Praxis nennen, so dass wir die Blutwerte auch unter Berücksichtigung der zusätzlichen Kosten auswählen können). Für die Blutabnahme solltest Du nüchtern sein, morgens auch keine Supplemente einnehmen und auf ein hochintensives Training am Vortag verzichten.
  4. Meist dauert es etwa eine Woche bis alle Werte komplett analysiert sind. Sobald ich diese ausgewertet habe bekommst Du Deine Analyse als pdf-Dokument per Email: Es enthält Deine Werte mit Erklärungen und meine Therapieempfehlungen mit Tipps zur praktischen Umsetzung.
  5. Solltest Du dazu Fragen haben können wir uns zu einer Nachbesprechung treffen. Dies muss natürlich nicht zwingend in der Praxis sein, geht beispielsweise auch in der Box, telefonisch oder per video call.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, ausgewählte Werte nach drei bis sechs Monaten im Rahmen eines Checkups zu kontrollieren. So weißt Du dann auch ob die Therapie erfolgreich war und sich Deine Werte gebessert haben.

Möchtest Du mehr über deine Blutwerte erfahren?

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